Die Rätsel um Fabians Verschwinden halten uns seit Wochen in Atem. Ich erinnere mich noch gut an die ersten Meldungen im Herbst. Ein sechsjähriger Junge verschwindet auf dem kurzen Weg zum Spielplatz – ein Albtraum für jede Familie. Nun hat das Gericht den Haftbefehl gegen die Tatverdächtige bestätigt. Der Fall berührt mich als Mutter und als Journalistin gleichermaßen.
Die 70-jährige Frau bleibt in Untersuchungshaft. Das Landgericht Hannover sieht weiterhin dringenden Tatverdacht. Die Ermittler vermuten, dass sie den kleinen Fabian getötet haben könnte. «Der Beschluss ist rechtskräftig», teilte die Gerichtssprecherin mit. Weiterhin fehlt vom Körper des Jungen jede Spur, trotz intensiver Suchaktionen. Vergangene Woche war ich bei einer Mahnwache in der Gemeinde. Die Anteilnahme war überwältigend. «Wir können es immer noch nicht fassen», sagte mir eine Nachbarin mit Tränen in den Augen.
Die Staatsanwaltschaft arbeitet an der Anklage. Der Verteidiger der Beschuldigten hält die Beweislage für dünn. Dennoch blieben die Richter bei ihrer Einschätzung. Als ich heute morgen die Nachricht las, dachte ich an all die offenen Fragen. Warum musste Fabian sterben? Was geschah an jenem Oktobertag wirklich?
Fälle wie dieser erschüttern unser Grundvertrauen. Sie erinnern uns an die Zerbrechlichkeit unserer Sicherheit. Während die juristischen Mühlen mahlen, wartet eine Familie weiter auf endgültige Antworten. Die Wunde, die dieser Fall in der Gemeinschaft hinterlassen hat, wird noch lange nicht heilen.