Köln freut sich über ein neues sportliches Angebot für die Jüngsten: Die erste Handball-Grundschulliga der Stadt hat ihre Pforten geöffnet. Insgesamt 14 Schulen nehmen an diesem innovativen Projekt teil, das Kindern zwischen acht und zehn Jahren den Handballsport näherbringen soll. Gestern fiel der Startschuss für die Liga mit einem Auftaktturnier in der Sporthalle Bocklemünd, wo begeisterte Grundschüler ihr Können unter Beweis stellten.
Die neue Liga ist ein gemeinsames Projekt des Stadtsportbundes Köln, des Handballkreises Köln und des Schulsportverbandes. «Wir wollen den Handballsport wieder stärker in den Grundschulen verankern», erklärt Peter Pfeifer vom Stadtsportbund. «Die Kinder sollen Spaß an Bewegung haben und gleichzeitig teamorientiertes Verhalten lernen.»
Jede teilnehmende Schule hat eine Handball-AG eingerichtet, in der die Kinder regelmäßig trainieren. Die Besonderheit: Die Teams werden von Lehrkräften der jeweiligen Schulen betreut, die zuvor eine spezielle Schulung durchlaufen haben. «So stellen wir sicher, dass die Kinder fachgerecht angeleitet werden», sagt Maria Schneider, Koordinatorin des Projekts.
Die Spiele der Grundschulliga finden einmal monatlich in Form von kleinen Turnieren statt. Die Regeln wurden kindgerecht angepasst: Es wird auf einem kleineren Feld mit weicheren Bällen gespielt. «Es geht nicht um Leistungsdruck, sondern um Spielfreude und faire Matches», betont Schneider.
Die Idee zur Grundschulliga entstand, als man feststellte, dass immer weniger Kinder den Weg in die Handballvereine finden. «Viele Kinder kennen den Sport gar nicht mehr», sagt Thomas Müller vom Handballkreis Köln. «Mit der Liga bringen wir den Handball direkt in die Schulen und erreichen so alle Kinder, unabhängig vom Elternhaus.»
Die Reaktionen der teilnehmenden Kinder sind durchweg positiv. «Handball macht total viel Spaß», sagt die achtjährige Emma von der Grundschule Nippes. «Man muss schnell rennen und gut werfen können. Und man spielt immer zusammen mit Freunden.»
Auch bei den Lehrern kommt das Projekt gut an. «Die Kinder sind mit Begeisterung dabei», berichtet Sportlehrer Klaus Weber von der Gemeinschaftsgrundschule Manderscheider Platz. «Wir beobachten, dass auch Kinder, die sonst eher zurückhaltend sind, beim Handball aufblühen.»
Der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Henrik Wüst, ließ es sich nicht nehmen, beim Auftaktturnier dabei zu sein. «Sport ist wichtig für die gesunde Entwicklung unserer Kinder. Die Grundschulliga ist ein vorbildliches Projekt, das wir gerne unterstützen», sagte er bei der Eröffnung.
Die Organisatoren hoffen, dass einige der Kinder nach den positiven Erfahrungen in der Schule auch den Weg in die Kölner Handballvereine finden werden. «Aber das ist kein Muss», stellt Maria Schneider klar. «In erster Linie geht es darum, dass die Kinder Freude an Bewegung haben und wichtige soziale Kompetenzen entwickeln.»
Die Handball-Grundschulliga soll künftig ein fester Bestandteil des Kölner Schulsports werden. Bei Erfolg ist eine Ausweitung auf weitere Schulen geplant. «Das Interesse ist bereits jetzt sehr groß», freut sich Peter Pfeifer. «Für das nächste Schuljahr haben sich schon weitere Schulen angemeldet.»
Das Finale der ersten Saison ist für Juni 2024 geplant. Dann wird in der Sporthalle Müngersdorf der erste Grundschul-Handballmeister Kölns gekürt. Doch unabhängig vom sportlichen Ergebnis stehen bereits jetzt die wahren Gewinner fest: die Kinder, die durch dieses Projekt Freude an Bewegung und Teamsport entdecken.