In Dortmund haben gleich zwei Wasserrohrbrüche am Mittwochmorgen für erhebliche Probleme gesorgt. Betroffen sind die Gleiwitzstraße im Stadtteil Marten und der Untere Sendweg in der Innenstadt. Die Schäden beeinträchtigen den Verkehr und die Wasserversorgung in mehreren Stadtteilen.
An der Gleiwitzstraße brach gegen 4:30 Uhr eine Hauptwasserleitung. Das Wasser schoss mit hohem Druck aus der Straße und überflutete weite Teile der Fahrbahn und angrenzende Bereiche. Die Stadtwerke Dortmund sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz, um den Schaden zu beheben.
«Unsere Mitarbeiter arbeiten unter Hochdruck an der Reparatur», erklärt Frank Schmidt, Sprecher der DEW21. «Wir mussten die Wasserversorgung in Teilen von Marten vorübergehend unterbrechen. Etwa 120 Haushalte sind derzeit ohne Wasser.»
Gleichzeitig kämpfen die Stadtwerke mit einem zweiten Rohrbruch am Unteren Sendweg nahe der Innenstadt. Dort ist die Situation besonders kritisch, da eine stark frequentierte Verkehrsader betroffen ist. Die Polizei hat den Bereich weiträumig abgesperrt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führt.
«Bei beiden Vorfällen handelt es sich um Brüche an älteren Leitungen», erläutert Schmidt. «Die extremen Temperaturschwankungen der vergangenen Wochen haben das Material stark belastet. Erst Frost, dann plötzliche Wärme – das setzt den Rohren zu.»
Anwohner berichten von dramatischen Szenen. «Ich wurde vom Rauschen geweckt», erzählt Maria Becker, die nahe der Gleiwitzstraße wohnt. «Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich einen regelrechten Wasserfall mitten auf der Straße. Innerhalb von Minuten stand alles unter Wasser.»
Die Feuerwehr Dortmund unterstützt die Arbeiten und hat Pumpen im Einsatz, um Keller und tieferliegende Bereiche vor Überflutung zu schützen. In einigen Häusern nahe der Gleiwitzstraße drang bereits Wasser ein.
Für die betroffenen Anwohner hat DEW21 eine Notversorgung eingerichtet. An mehreren Stellen in Marten stehen Wasserwagen bereit, an denen sich die Bürger mit Trinkwasser versorgen können. «Wir bitten alle Betroffenen, sich Gefäße mitzubringen und sich auf längere Wartezeiten einzustellen», so Schmidt.
Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich den ganzen Tag andauern. Die Stadtwerke rechnen damit, dass die Wasserversorgung in Marten erst am späten Abend wiederhergestellt werden kann. Am Unteren Sendweg könnte es sogar bis morgen dauern.
Autofahrer werden gebeten, die betroffenen Bereiche weiträumig zu umfahren. Die Polizei hat Umleitungen eingerichtet, die aber bereits überlastet sind. «Wer kann, sollte heute auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder im Homeoffice arbeiten», empfiehlt Polizeisprecher Michael Weber.
Die Stadt Dortmund weist darauf hin, dass auch nach Wiederherstellung der Wasserversorgung vorübergehend mit Trübungen des Wassers zu rechnen ist. «Das ist unbedenklich, sieht aber unappetitlich aus. Am besten lässt man das Wasser einige Minuten laufen, bis es wieder klar ist», erklärt Schmidt.
Wasserrohrbrüche sind in Dortmund keine Seltenheit. Das Leitungsnetz der Stadt ist teilweise über 80 Jahre alt und bedarf dringender Modernisierung. Die Stadtwerke investieren jährlich mehrere Millionen Euro in die Erneuerung der Infrastruktur, doch der Sanierungsbedarf ist enorm.
«Wir arbeiten nach einem langfristigen Plan, aber können nicht alle kritischen Leitungen gleichzeitig erneuern», sagt Schmidt. «Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig kontinuierliche Investitionen in unsere Infrastruktur sind.»
Für betroffene Anwohner hat DEW21 eine Hotline eingerichtet: Unter der Nummer 0231-544-4444 erhalten Bürger aktuelle Informationen zum Stand der Reparaturarbeiten und zur Wasserversorgung.
Stadtrat Thomas Meyer kündigte an, dass die Stadt prüfen werde, ob betroffenen Anwohnern und Geschäften eine Entschädigung zusteht. «Wir nehmen die Situation sehr ernst. Unsere Infrastruktur muss zuverlässig funktionieren.»