Ein Autofahrer unterschätzte am Montagnachmittag die Wassermassen auf der Essener Hafenstraße und blieb mit seinem Fahrzeug stecken. Nach den starken Regenfällen der letzten Tage hatte sich auf dem tiefer gelegenen Straßenabschnitt eine erhebliche Wassermenge angesammelt. Die Feuerwehr Essen musste ausrücken, um die Situation zu bewältigen.
Gegen 16:30 Uhr versuchte der Fahrer, die überflutete Straße nahe des Hafens zu durchqueren. Dabei unterschätzte er offenbar die Wassertiefe, die an manchen Stellen bis zu 50 Zentimeter betrug. Sein Fahrzeug kam zum Stillstand und ließ sich nicht mehr bewegen.
«Wir raten dringend davon ab, überflutete Straßenabschnitte zu durchfahren», erklärt Feuerwehrsprecher Christian Schmidt. «Schon 20 bis 30 Zentimeter Wasser können ausreichen, um die Elektronik moderner Fahrzeuge lahmzulegen oder den Motor durch eingesaugtes Wasser zu beschädigen.»
Die Feuerwehr setzte bei diesem Einsatz ein Spezialfahrzeug ein, das mit seiner erhöhten Bodenfreiheit problemlos durch das Wasser manövrieren konnte. Der Fahrer blieb unverletzt, wurde aber sichtlich durchnässt, als er sein Auto verlassen musste.
Ein Augenzeuge berichtete: «Der Mann hat wohl gedacht, dass sein Auto da problemlos durchkommt. Aber sobald er in der Mitte der überfluteten Stelle war, ging nichts mehr. Das Wasser reichte fast bis zu den Türgriffen.»
Für die Feuerwehr Essen war es bereits der dritte ähnliche Einsatz in dieser Woche. Die anhaltenden Regenfälle haben zu mehreren temporären Überflutungen im Stadtgebiet geführt. Besonders betroffen sind tiefer liegende Straßen und Unterführungen.
Die Stadt Essen hat inzwischen an bekannten Problemstellen Warnschilder aufgestellt. «Bei solchen Wassermassen sollten Autofahrer unbedingt alternative Routen wählen», betont Verkehrsdezernentin Simone Weber. «Ein überfluteter Straßenabschnitt kann schnell zur gefährlichen Falle werden.»
Das Wetterzentrum Essen prognostiziert für die kommenden Tage weitere Niederschläge. Die Stadtentwässerung arbeitet mit Hochdruck daran, verstopfte Abflüsse zu reinigen und das Kanalsystem zu entlasten.
Anwohner der Hafenstraße berichten, dass diese Stelle regelmäßig bei Starkregen überflutet wird. «Das passiert hier mindestens zweimal im Jahr», erklärt Klaus Müller, der seit 15 Jahren in der Nähe wohnt. «Trotzdem versuchen immer wieder Autofahrer durchzukommen, obwohl es offensichtlich zu tief ist.»
Der betroffene Autofahrer muss nun nicht nur mit einem erheblichen Schaden an seinem Fahrzeug rechnen. In solchen Fällen übernimmt die Kfz-Versicherung häufig nicht die Kosten, wenn Warnhinweise missachtet wurden. Zudem können die Kosten für den Feuerwehreinsatz dem Verursacher in Rechnung gestellt werden.
Die Feuerwehr nutzt diesen Vorfall, um die Bevölkerung zu sensibilisieren: «Bei Überflutungen gilt: Sicherheit geht vor. Im Zweifel umdrehen und einen anderen Weg nehmen.»