Am vergangenen Wochenende erlebten wir in Stuttgart ein Bundesliga-Drama, das die Fußballseele berührte. Acht Minuten Nachspielzeit, Elfmeter-Diskussionen und ein aberkanntes Tor sorgten für Hochspannung beim 3:2-Sieg des VfB gegen den FC Bayern. Bemerkenswert: Die Münchner kassierten ihre erste Bundesliga-Niederlage der Saison, während Stuttgart nun punktgleich mit den Bayern auf Platz drei steht.
Die Emotionen kochten besonders in der 95. Minute hoch. Bayerns vermeintlicher Ausgleich durch Matthijs de Ligt wurde nach VAR-Intervention aberkannt. Der Grund: Eine hauchdünne Abseitsstellung von Harry Kane im Spielaufbau. «Diese Entscheidung ist bitter für uns, aber regelkonform», erklärte Bayern-Trainer Thomas Tuchel mit bemerkenswerter Fassung. Die Stuttgarter Bank explodierte förmlich vor Erleichterung, als der Treffer zurückgenommen wurde.
Taktisch zeigte der VfB eine Meisterleistung. Die Pressing-Intensität der Schwaben stellte Bayern vor massive Probleme. Besonders auffällig war die Dominanz im Mittelfeld durch Millot und Karazor. Am Spielfeldrand konnte ich spüren, wie das Stuttgarter Publikum jeden gewonnenen Zweikampf feierte. Die Energie im Stadion trug die Mannschaft förmlich.
Der Stuttgarter Sportvorstand Fabian Wohlgemuth strahlte nach Abpfiff: «Dieser Sieg ist ein Statement. Er zeigt, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können.» Die Bedeutung dieses Erfolgs geht über drei Punkte hinaus. Der VfB bestätigt seinen Anspruch auf die Champions-League-Plätze, während Bayern sich Gedanken über seine Defensivschwächen machen muss. In einer Liga, die enger zusammenrückt, könnten solche Spiele am Ende entscheidend sein.