Auf dem Kennedydamm in Düsseldorf kam es gestern Abend zu einem spektakulären Verkehrsunfall, der den Berufsverkehr für mehrere Stunden lahmlegte. Ein Pkw überschlug sich nach einer Kollision mit zwei weiteren Fahrzeugen. Die Bilanz: Drei Verletzte und erhebliche Verkehrsbehinderungen im nördlichen Stadtgebiet.
Der Unfall ereignete sich gegen 17:30 Uhr in Höhe der Kreuzung zur Heinrichstraße. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte ein 32-jähriger BMW-Fahrer beim Spurwechsel die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. «Der Wagen geriet ins Schleudern, kollidierte mit einem Mercedes und einem VW Golf, bevor er sich überschlug und auf dem Dach liegen blieb», erklärte Polizeisprecherin Claudia Müller.
Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass Fahrzeugteile bis zu 50 Meter weit flogen. Glassplitter und Trümmerteile verteilten sich über alle drei Fahrspuren. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall, der in den umliegenden Bürogebäuden zu hören war.
«Ich stand etwa fünf Autos hinter dem Unfall. Es ging alles so schnell. Plötzlich sah ich, wie ein Wagen sich überschlug und auf dem Dach landete», berichtet Michael Weber (45), der den Unfall beobachtete. «Mehrere Leute sind sofort ausgestiegen, um zu helfen. Das war beeindruckend.»
Der BMW-Fahrer erlitt mittelschwere Verletzungen und musste von der Feuerwehr aus seinem Fahrzeug befreit werden. Die beiden anderen beteiligten Fahrer – eine 41-jährige Frau und ein 56-jähriger Mann – wurden leicht verletzt. Alle drei kamen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus.
Die Rettungsarbeiten gestalteten sich aufwendig. Vier Rettungswagen, ein Notarzt und 15 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Polizei sperrte den Kennedydamm stadteinwärts vollständig, stadtauswärts stand nur eine Fahrspur zur Verfügung.
«Die Unfallaufnahme und Räumung der Unfallstelle dauerte bis etwa 20:15 Uhr», so ein Polizeisprecher. In dieser Zeit staute sich der Verkehr bis zum Nordfriedhof und auf die umliegenden Ausweichstrecken. Viele Pendler saßen stundenlang fest.
Die genaue Unfallursache ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei prüft, ob überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle gespielt haben könnte. Der Kennedydamm ist eine der Hauptverkehrsadern im nördlichen Düsseldorf mit Tempo-50-Begrenzung, wird aber häufig als Rennstrecke missbraucht.
Für die Anwohner kommt der Unfall nicht überraschend. «Auf dem Kennedydamm wird viel zu schnell gefahren. Besonders abends und am Wochenende hört man immer wieder Raser», berichtet Anwohnerin Susanne Klein (62), die seit über 20 Jahren in der Nähe wohnt.
Die Unfallstatistik gibt ihr recht: Laut Polizei ereigneten sich auf dem Kennedydamm im vergangenen Jahr 43 Unfälle, davon 12 mit Verletzten. Die Polizei Düsseldorf kündigte an, in den kommenden Wochen verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen.
Der Sachschaden des gestrigen Unfalls wird auf mindestens 80.000 Euro geschätzt. Alle drei beteiligten Fahrzeuge erlitten Totalschaden und mussten abgeschleppt werden.