Im Essener Hafenstraßen-Stadion knistert es weiter. Die Kontroverse um Spielgestalter Ahmet Arslan und den aussortierten Mehmet Aydin sorgt für Spannungen. Sportdirektor Marcus Steegmann tritt entschieden auf: 17 Spieler müssen den Verein im Sommer verlassen. Die Kaderverschlankung ist keine Momentaufnahme – das zeigt die Rotationsquote von 64% seit Saisonbeginn.
Am Spielfeldrand brodelt es derweil zwischen den Trainern. Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz provozierte nach dem 0:0 mit einer markanten Aussage: «Ich wette, dass Rot-Weiss Essen Aydin noch brauchen wird.» RWE-Trainer Christoph Dabrowski konterte gelassen: «Wir treffen unsere Entscheidungen intern und wohlüberlegt.«
Präsident Dr. Simon Pfeifer nutzte sein Interview bei Reviersport für klare Worte: «Externe Meinungen zu Personalentscheidungen nehmen wir zur Kenntnis, aber sie beeinflussen uns nicht.» Die Atmosphäre im Verein wirkt trotz der Unruhen gefestigt. Kapitän Vinko Sapina steht symbolisch für den neuen Kurs: «Wir konzentrieren uns auf die verbleibenden Spiele und dann auf einen Neuanfang.«
Bei meinem letzten Besuch an der Hafenstraße spürte man die Entschlossenheit im Verein. Die klare Linie der Vereinsführung scheint bei den Fans anzukommen. Die berüchtigte Kurve steht weiter hinter dem Team. Mit dem Klassenerhalt gesichert, plant RWE bereits die kommende Saison – mit deutlich verändertem Gesicht, aber gewohnt leidenschaftlichem Herzen.