Ein Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach sollte eigentlich für gute Stimmung sorgen. Doch bei Borussia Dortmund überschattete am Wochenende ein Konflikt zwischen Trainer Nuri Sahin und Offensivspieler Karim Adeyemi die Freude über die drei Punkte.
Der BVB gewann sein Heimspiel gegen Gladbach mit 2:1. Während Marcel Sabitzer und Jamie Gittens die Tore für die Schwarz-Gelben erzielten, blieb Adeyemi blass. Der 22-jährige Flügelspieler wurde in der 62. Minute ausgewechselt – und seine Reaktion sorgte für Aufsehen im Westfalenstadion.
Adeyemi ging sichtlich verärgert vom Platz, verzichtete auf einen Handschlag mit Trainer Sahin und setzte sich abseits der Mannschaft auf die Bank. Diese Szenen entgingen weder den Fans noch den Kameras. Nach Spielende sprach Trainer Sahin das Problem direkt an.
«Wir haben nach dem Spiel gesprochen. Das ist ein Thema, das wir intern lösen werden», erklärte Sahin auf der Pressekonferenz. «Ich verstehe die Enttäuschung, aber solche Reaktionen möchte ich nicht sehen. Das ist nicht gut für die Mannschaft.«
Es ist nicht der erste Konflikt zwischen Sahin und Adeyemi. Der junge Nationalspieler gilt als hochtalentiert, zeigt seine Qualitäten aber zu selten konstant. In dieser Saison kommt er bislang auf nur einen Treffer in der Bundesliga.
Sportdirektor Sebastian Kehl versuchte, die Situation zu entschärfen: «Karim ist ein emotionaler Spieler. Er will immer auf dem Platz stehen und der Mannschaft helfen. Wir werden das intern besprechen und dann ist das Thema erledigt.»
Für den BVB war der Sieg gegen Gladbach wichtig, um den Anschluss an die Spitzengruppe der Bundesliga zu halten. Mit nun 20 Punkten steht Dortmund auf dem vierten Tabellenplatz, sechs Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München.
Die Mannschaftskollegen halten sich mit öffentlichen Kommentaren zum Vorfall zurück. Kapitän Emre Can betonte nach dem Spiel lediglich die Wichtigkeit des Zusammenhalts: «Wir brauchen jeden Spieler, um unsere Ziele zu erreichen. In einer Mannschaft gibt es immer mal Meinungsverschiedenheiten, aber am Ende müssen wir als Team funktionieren.»
Für Adeyemi könnte der Vorfall Konsequenzen haben. Experten spekulieren, dass er im kommenden Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg zunächst auf der Bank Platz nehmen muss. Seine sportliche Zukunft beim BVB scheint aktuell ungewiss.
Die Dortmunder Fans zeigen sich in sozialen Medien gespalten. Während einige Verständnis für Adeyemis Frust äußern, fordern andere mehr Professionalität und Respekt gegenüber dem Trainer. «Talent allein reicht nicht», schreibt ein Fan auf Twitter. «Man muss auch die richtige Einstellung haben.»
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie Adeyemi und Sahin diesen Konflikt bewältigen. Für Borussia Dortmund stehen wichtige Spiele in Bundesliga und Champions League an, bei denen der Verein auf einen fokussierten und motivierten Kader angewiesen ist.