Der Wind dreht sich in der CDU. Seit Wochen spüre ich bei meinen Gesprächen mit Parteimitgliedern eine wachsende Unruhe. Friedrich Merz steht im Zentrum dieser internen Debatte. «So dürfen wir nicht weitermachen» – dieser Satz fällt immer häufiger bei den Wahlkämpfern an der Basis.
Die Landtagswahlen 2026 werfen bereits jetzt ihre Schatten voraus. Drei zentrale Kritikpunkte kristallisieren sich heraus: Erstens fehlt vielen eine klare inhaltliche Positionierung der Partei unter Merz› Führung. Zweitens bemängeln zahlreiche Mitglieder den Kommunikationsstil des Vorsitzenden. Drittens wächst die Sorge um die Wählbarkeit in der Breite der Gesellschaft. «Merz polarisiert zu stark, um Wahlen in der Mitte zu gewinnen», gesteht mir ein langjähriger CDU-Kreisverbandsvorsitzender beim Kaffee. Besonders in Baden-Württemberg, wo ich letzte Woche unterwegs war, spürt man die Nervosität. Die Erinnerung an verlorene Stammländer sitzt tief.
Der Konflikt zeigt eine Partei im Wandel. Während die einen auf klassisch-konservative Werte pochen, suchen andere nach Modernisierung. Wohin steuert die CDU? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Partei selbst. Die Antwort darauf wird unsere politische Landschaft mitprägen. Und vielleicht entscheidet sie auch, ob Merz tatsächlich der richtige Kanzlerkandidat sein kann.