In der Nacht zum Samstag wurde ein 36-jähriger Mann in seinem Auto im Kölner Stadtteil Mülheim durch Schüsse schwer verletzt. Nach Informationen der Polizei ereignete sich der Vorfall gegen 23:45 Uhr auf der Formesstraße, einer sonst eher ruhigen Wohnstraße in der Nähe des Wiener Platzes.
Anwohner alarmierten die Polizei, nachdem sie mehrere laute Knallgeräusche gehört hatten. Als die Einsatzkräfte am Tatort eintrafen, fanden sie den Mann mit Schussverletzungen im Oberkörper in seinem parkenden Fahrzeug. Rettungskräfte leisteten sofort Erste Hilfe und brachten den Schwerverletzten in ein nahegelegenes Krankenhaus. Nach Angaben der behandelnden Ärzte ist sein Zustand zwar ernst, aber stabil.
«Wir haben sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet», erklärt Polizeisprecherin Michaela Weber. «Die Spurensicherung hat die ganze Nacht am Tatort gearbeitet.» Die Formesstraße wurde für mehrere Stunden abgesperrt, was bei Anwohnern für Verunsicherung sorgte.
Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet und ermittelt in alle Richtungen. Nach ersten Erkenntnissen könnte es sich um eine gezielte Tat handeln, da nichts aus dem Fahrzeug entwendet wurde. Ob der Angriff mit Konflikten im persönlichen Umfeld des Opfers oder mit organisierter Kriminalität zusammenhängt, wird derzeit geprüft.
«Ich habe nur die Schüsse gehört und dann Blaulicht gesehen», berichtet Marion Schmitz, die in einem Wohnhaus gegenüber der Tatortes lebt. «So etwas haben wir hier noch nie erlebt. Ich bin wirklich geschockt.»
Die Polizei bittet Zeugen, die in der Tatnacht verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich beim Kriminalkommissariat 11 zu melden. Besonders wichtig sind Hinweise zu Personen, die sich zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben oder zu Fahrzeugen, die mit überhöhter Geschwindigkeit vom Tatort weggefahren sind.
Der Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Entwicklung ein: In den letzten zwei Jahren hat die Zahl der Schusswaffenangriffe in Köln leicht zugenommen. Die Statistik des Polizeipräsidiums Köln weist für 2024 insgesamt 23 Fälle von Schusswaffengebrauch bei Straftaten aus – ein Anstieg von vier Fällen im Vergleich zum Vorjahr.
Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs zeigt sich besorgt: «Wir müssen die Sicherheit in unseren Vierteln wieder stärken. Solche Vorfälle sind absolut inakzeptabel und beeinträchtigen das Sicherheitsgefühl aller Bürgerinnen und Bürger.»
Die Polizei hat ihre Präsenz im Stadtteil Mülheim verstärkt. Streifenwagen sind vermehrt unterwegs, um das Sicherheitsgefühl der Anwohner zu stärken. Gleichzeitig werden Befragungen in der Nachbarschaft durchgeführt, um mögliche Zeugen zu finden.
Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise aus der Bevölkerung und auf Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Umgebung. Erste Videoaufzeichnungen werden bereits ausgewertet. Die Polizei bittet Anwohner mit privaten Überwachungskameras, ihre Aufnahmen zu überprüfen und relevante Informationen mitzuteilen.