In der historischen Friedensstraße, mitten in Frankfurts Altstadt, hat ein neues Café seine Türen geöffnet, das sich ganz der österreichischen Süßspeise Kaiserschmarrn widmet. Das «Schmarrnsinn» bringt seit Anfang des Monats ein Stück Alpenland in die Mainmetropole und erfreut sich bereits großer Beliebtheit bei den Frankfurtern.
Nach monatelanger Vorbereitung konnte Inhaber Michael Lehner seinen Traum verwirklichen. «Die Idee entstand während einer Reise nach Österreich, wo mich die Vielseitigkeit des Kaiserschmarrns begeistert hat», erzählt der gebürtige Frankfurter mit österreichischen Wurzeln. «Ich wollte diese Tradition in meine Heimatstadt bringen – aber mit einer modernen Note.»
Das kleine, gemütlich eingerichtete Lokal mit seinen 30 Sitzplätzen besticht durch sein authentisches Ambiente. Holzelemente, alpine Dekoration und warme Farben schaffen eine heimelige Atmosphäre. Die Wände zieren historische Fotos aus Tirol und dem Salzburger Land.
Süße Vielfalt statt Einheitsbrei
Die Speisekarte des «Schmarrnsinn» überrascht mit kreativen Variationen des klassischen Kaiserschmarrns. Neben der traditionellen Version mit Rosinen, Puderzucker und Apfelmus bietet das Café auch ausgefallene Kreationen wie den «Frankfurter Äppler-Schmarrn» mit Apfelwein-Kompott oder den «Schoko-Nuss-Traum» mit hausgemachter Schokoladensauce und gerösteten Haselnüssen an.
«Uns war wichtig, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist», erklärt Lehner. «Wir verwenden ausschließlich regionale Zutaten und bereiten alles frisch zu.» Die Preise für eine Portion Kaiserschmarrn liegen zwischen 8,50 Euro und 12,90 Euro.
Ergänzt wird das Angebot durch eine Auswahl an österreichischen Kaffeespezialitäten, hausgemachten Kuchen und kleinen herzhaften Snacks wie Laugengebäck mit Alpenkäse. Für die wärmeren Monate ist bereits eine Erweiterung der Speisekarte um selbstgemachte Eisvariationen geplant.
Vom Marktstand zum festen Lokal
Was viele Besucher nicht wissen: Das «Schmarrnsinn» war bereits vorher in Frankfurt bekannt. «Wir haben zwei Jahre lang mit einem Stand auf verschiedenen Wochenmärkten und Straßenfesten unseren Kaiserschmarrn angeboten», verrät Lehner. «Die positive Resonanz hat uns ermutigt, den Schritt zu einem festen Standort zu wagen.»
Diese Vorgeschichte erklärt auch den schnellen Erfolg des neuen Cafés. Schon in den ersten Wochen bildeten sich mittags und an den Wochenenden regelmäßig Schlangen vor dem Eingang. «Wir mussten unser Team bereits aufstocken, um dem Andrang gerecht zu werden», freut sich der Inhaber.
Besonders beliebt ist das «Schmarrnsinn» bei Familien mit Kindern, aber auch Büroarbeiter aus den umliegenden Gebäuden nutzen das Café gerne für ihre Mittagspause. «Der süße Schmarrn ist eine willkommene Abwechslung zu Sandwich und Salat», meint Stammkundin Petra Müller, die in einer nahegelegenen Bank arbeitet.
Belebung für die Friedensstraße
Die Eröffnung des Cafés ist auch ein Gewinn für die Friedensstraße, die in den letzten Jahren mit Leerständen zu kämpfen hatte. Gewerbetreibende und Anwohner begrüßen die neue Attraktion, die zusätzliche Besucher in die Straße lockt.
«Es freut uns sehr, dass mit dem ‹Schmarrnsinn› ein Konzept in die Friedensstraße gekommen ist, das zur Belebung des Viertels beiträgt», sagt Peter Schulz vom Gewerbeverein Altstadt. «Solche individuellen Geschäfte mit Charakter und persönlicher Note sind genau das, was Frankfurt braucht.»
Lehner und sein siebenköpfiges Team haben bereits weitere Pläne: Ab Herbst soll es regelmäßige Themenabende mit österreichischer Live-Musik geben, und für die Vorweihnachtszeit sind Punsch-Variationen und spezielle Winterschmarrn geplant.
Das «Schmarrnsinn» in der Friedensstraße 12 hat täglich außer montags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Reservierungen werden telefonisch und über die Website entgegengenommen, sind aber nur für größere Gruppen erforderlich. An den Wochenenden empfiehlt es sich jedoch, etwas Geduld mitzubringen – oder früh zu kommen.