Die Berliner und Brandenburger müssen sich auf frostige Weihnachtstage einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert für die Region in diesem Jahr ein kaltes Weihnachtsfest mit Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt.
An Heiligabend werden Temperaturen zwischen minus drei und minus sechs Grad erwartet. Besonders in den frühen Morgenstunden und am Abend kann es noch kälter werden. Vereinzelt fallen ein paar Schneeflocken vom Himmel, die dem Fest eine winterliche Atmosphäre verleihen könnten. Die Wahrscheinlichkeit für eine geschlossene Schneedecke bleibt jedoch gering.
«Wir erleben dieses Jahr ein klassisches Winterweihnachten mit Frost, aber ohne großen Schneefall», erklärt Meteorologe Frank Meyer vom DWD. «Die kalte Ostströmung bringt polare Luftmassen zu uns, die für die niedrigen Temperaturen verantwortlich sind.»
Am ersten Weihnachtsfeiertag hält die Kälte weiter an. Die Höchstwerte liegen zwischen minus vier und minus zwei Grad. Es bleibt größtenteils trocken, aber bewölkt. Der Wind weht schwach bis mäßig aus östlicher Richtung und verstärkt das Kältegefühl zusätzlich.
Für den zweiten Weihnachtsfeiertag rechnen die Meteorologen mit einer leichten Milderung. Die Temperaturen steigen auf Werte um den Gefrierpunkt. Vereinzelt kann es zu leichtem Schneefall kommen, der jedoch nicht liegen bleibt.
Besonders für Obdachlose stellt die Kältewelle eine ernste Gefahr dar. Die Berliner Stadtmission hat ihr Hilfsangebot ausgeweitet. «Bei diesen Temperaturen kann es lebensgefährlich werden, draußen zu schlafen», warnt Stefan Zier von der Stadtmission. «Unsere Notunterkünfte sind geöffnet und wir haben die Kapazitäten erhöht.»
Die Verkehrsbetriebe bereiten sich ebenfalls auf die frostigen Tage vor. Die BVG setzt an kritischen Stellen Streusalz ein und hält Räumfahrzeuge bereit. «Wir empfehlen Fahrgästen, etwas mehr Zeit für ihre Wege einzuplanen», rät BVG-Sprecherin Petra Reetz.
Für Winterfans bietet das kalte Wetter aber auch Chancen. Die Eisbahn am Potsdamer Platz erwartet über die Feiertage viele Besucher. Auch der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt profitiert von der winterlichen Atmosphäre. «Frostige Temperaturen gehören zu einem richtigen Weihnachtsmarktbesuch dazu», meint Standbetreiber Klaus Werner. «Die Besucher freuen sich über Glühwein und gebrannte Mandeln bei klirrender Kälte.»
Gesundheitsexperten raten derweil zur Vorsicht. «Bei längerem Aufenthalt im Freien sollte man sich warm anziehen und vor allem Kopf und Hände gut schützen», empfiehlt Dr. Martina Schreiber vom Gesundheitsamt Berlin. Besonders ältere Menschen und Kinder seien anfällig für Unterkühlung.
Für die Zeit zwischen den Jahren deutet sich eine leichte Wetteränderung an. Ab dem 27. Dezember sollen die Temperaturen langsam ansteigen und könnten zum Jahreswechsel sogar in den Plusbereich klettern.
Wer also ein traditionelles Winterweihnachten erleben möchte, kommt dieses Jahr in Berlin und Brandenburg voll auf seine Kosten – dicke Jacken, Handschuhe und warme Getränke vorausgesetzt.