Wirbel am Mittellandkanal: Wolfsburgs Trainerchaos offenbart tiefe Probleme
Von der Seitenlinie beobachtet, gleicht die Trainersituation beim VfL Wolfsburg einem kaum zu durchschauenden Schachspiel. Bereits zum vierten Mal innerhalb von 18 Monaten präsentieren die Niedersachsen einen neuen Cheftrainer. Diese Fluktuation auf der Bank spiegelt die instabile Gesamtsituation wider. Bemerkenswert: Kein anderer Bundesligist hat seit 2022 mehr Trainer verschlissen als die Wölfe.
«Wir brauchen endlich Kontinuität und klare Strukturen», fordert Ex-Kapitän Maximilian Arnold in einem Gespräch am Rande des Trainings. Die Spieler wirken zunehmend verunsichert durch die ständigen Wechsel. Der jüngste Trainertausch kam für viele überraschend. Im Stadion spürt man die wachsende Frustration der Fans. «Ohne Visio» prangte kürzlich auf einem Banner in der Nordkurve.
Die sportliche Führung um Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer steht massiv in der Kritik. Taktische Ausrichtung und Kaderplanung scheinen nicht zu harmonieren. Bei meinem letzten Besuch in der Volkswagen Arena war die Atmosphäre merklich angespannt. Selbst treue Anhänger hinterfragen inzwischen die Vereinspolitik.
Die andauernde Trainerdiskussion überschattet sportliche Belange vollständig. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Kann der neue Coach das Ruder herumreißen? Die Qualität im Kader wäre vorhanden. Doch ohne Ruhe und Vertrauen droht der VfL weiter im Mittelmaß zu versinken. Die grün-weiße Identität scheint mehr denn je auf der Suche nach sich selbst.