Auf den Straßen Deutschlands ist ein unscheinbarer Jäger unterwegs. Das mobile Blitzer-Auto – getarnt als gewöhnlicher PKW. Während man den klassischen Blitzerkasten aus der Ferne erspäht, erfasst dieses raffinierte System Tempoverstöße völlig unauffällig. Eine neue Generation der Verkehrsüberwachung, die bereits in mehreren Bundesländern im Einsatz ist.
Die Technik beeindruckt und erschreckt zugleich. Im Inneren des Fahrzeugs arbeiten hochpräzise Sensoren und Kameras. Sie erfassen Geschwindigkeiten auf bis zu drei Fahrspuren gleichzeitig. «Unser System arbeitet mit einer Genauigkeit von 99,9 Prozent«, erklärt Thomas Weber, Verkehrsexperte beim ADAC. Die Messungen sind nahezu unanfechtbar vor Gericht. Anders als bei stationären Blitzern gibt es hier kaum Raum für erfolgreiche Einsprüche.
Letzte Woche geriet ich selbst in eine solche mobile Kontrolle. Erst das aufblitzende Licht verriet die getarnte Überwachung. Mehrere Autofahrer bremsten irritiert ab. Niemand hatte den unscheinbaren Kombi am Straßenrand als Blitzer identifiziert.
Die neuen mobilen Blitzer-Autos werden kontrovers diskutiert. Befürworter sehen sie als wichtiges Instrument für mehr Verkehrssicherheit. Kritiker sprechen von versteckter Abzocke. Was auch immer man davon hält – die Botschaft ist klar: Wer heute zu schnell fährt, kann überall und jederzeit erwischt werden. Eine Entwicklung, die das Fahrverhalten nachhaltig verändern könnte.