Die Deutsche Bahn steht vor einem logistischen Albtraum: Für die geplante dreimonatige Vollsperrung der wichtigen Zugstrecke Berlin-Hamburg ab nächster Woche fehlen noch zahlreiche Ersatzbusse. Nach Informationen des «Spiegels» sind bislang nur etwa 40 Prozent der benötigten Busse gesichert. Täglich nutzen rund 20.000 Reisende diese Verbindung, die ab dem 16. August für umfassende Bauarbeiten gesperrt wird.
Die Bahnsprecherin betont, man arbeite «mit Hochdruck» an Lösungen. «Wir stehen vor enormen Herausforderungen bei der Beschaffung von Bussen und qualifiziertem Fahrpersonal», erklärt sie. Das Problem betrifft auch andere Regionen: Bundesweit fehlen derzeit etwa 5.000 Busfahrer. Erschwerend kommt hinzu, dass parallel mehrere Großbaustellen der Bahn geplant sind, die alle Ersatzverkehr benötigen.
Für Pendler und Urlauber bedeutet dies längere Reisezeiten und möglicherweise überfüllte Busse. Als Hamburger Lokalreporterin habe ich bereits besorgte Stimmen am Hauptbahnhof eingefangen. «Das wird ein Chaos», befürchtet Berufspendlerin Martina K. aus Ludwigslust.
Die Bahn empfiehlt Reisenden, sich frühzeitig über Alternativen zu informieren und mehr Zeit einzuplanen. Experten raten zudem, wenn möglich auf Homeoffice auszuweichen. Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr die Fragilität unserer Verkehrsinfrastruktur – und wie wichtig langfristige Planung bei Großprojekten ist.