Sommer bedeutet Urlaubszeit, doch warum starten wir in Niedersachsen nie gleichzeitig mit unseren Nachbarn in die Ferien? Seit Jahrzehnten rotieren die Bundesländer im komplizierten Ferienkalender. Die einen packen schon ihre Koffer, während andere noch schwitzend im Klassenzimmer sitzen.
Die Kultusministerkonferenz hat dieses System nicht ohne Grund entwickelt. Würden alle 16 Bundesländer gleichzeitig in die Sommerferien starten, wäre das Chaos vorprogrammiert. Autobahnen verstopft, Ferienwohnungen unbezahlbar und beliebte Urlaubsziele hoffnungslos überfüllt. «Die Staffelung der Ferientermine ist ein bewährtes Modell, das Reiseströme entzerrt und bezahlbaren Urlaub ermöglicht«, erklärt Tourismusexperte Dr. Martin Lohmann.
Letzten Sommer erlebte ich das Phänomen hautnah. Als Hamburg bereits in den Ferien war, konnte ich problemlos ein Ferienhaus an der Ostsee buchen. Eine Woche später, mit Beginn der niedersächsischen Ferien, verdoppelten sich die Preise. Die Staffelung hat also durchaus Vorteile.
Allerdings kämpfen viele Familien mit geteilten Ferienzeiten. Wenn ein Kind in Niedersachsen zur Schule geht, während das andere in Bremen studiert, wird die gemeinsame Urlaubsplanung zum Puzzle. Unsere ostdeutschen Nachbarn haben es leichter – dort gibt es weniger Rotation und mehr Planungssicherheit.
Der aktuelle Ferienplan gilt bis 2030. Ob danach eine Reform ansteht? Die Debatte bleibt spannend. Bis dahin heißt es: Frühzeitig planen und die Vorteile der gestaffelten Ferienzeiten nutzen.