Article – Der Kölner Christopher Street Day zog gestern rund 180.000 Menschen in die Domstadt. Unter dem Motto «Vielfalt schützen – Hass bekämpfen» demonstrierten die Teilnehmer gegen zunehmende queerfeindliche Angriffe, die im Rheinland um 23 Prozent gestiegen sind. Die bunte Parade vom Deutzer Bahnhof bis zum Heumarkt war nicht nur ein Fest, sondern auch ein politisches Statement.
«Wir stehen zusammen gegen den Rechtsruck in Europa», betonte Veranstalterin Isabelle Schmidt. Die Demonstration richtete sich auch gegen Donald Trumps jüngste LGBTQ-feindliche Politik. Viele Teilnehmer trugen Schilder mit der Aufschrift «Kein Platz für Hass«. Oberbürgermeisterin Henriette Reker eröffnete den CSD mit klaren Worten: «Köln steht für Toleranz und Weltoffenheit – das lassen wir uns nicht nehmen.»
Besonders auffällig war die hohe Beteiligung junger Menschen. Die Stimmung war trotz des ernsten Anliegens ausgelassen. Als ein Demonstrant spontan einen Heiratsantrag machte, brandete Jubel auf – ein bewegender Moment, der die Atmosphäre der Veranstaltung perfekt einfing.
Die Polizei sprach von einem weitgehend friedlichen Verlauf. Für die kommenden Wochen sind weitere Pride-Veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen geplant. Der CSD beweist: In Zeiten zunehmender Polarisierung wächst auch der Widerstand gegen Diskriminierung.