Ein Polizist wurde gestern Nachmittag bei einem Messerangriff in Berlin-Neukölln schwer verletzt. Der 23-jährige Beamte erlitt Stichverletzungen am Hals, als er zu einem Routineeinsatz am Hermannplatz ausgerückt war. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der zwölfte Angriff auf Einsatzkräfte im Bezirk seit Jahresbeginn.
Der Vorfall ereignete sich gegen 15:30 Uhr, als der Beamte und seine Kollegin einen Mann kontrollierten. Der 32-jährige Tatverdächtige zog unvermittelt ein Messer und stach zu. «Solche Attacken zeigen die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber denjenigen, die täglich für unsere Sicherheit sorgen», erklärt Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Der verletzte Polizist wurde sofort ins Urban-Krankenhaus gebracht und notoperiert. Sein Zustand ist mittlerweile stabil.
Die Täterschaft konnte durch Unterstützungskräfte noch am Tatort überwältigt werden. In der Sonnenallee versammelten sich nach Bekanntwerden des Vorfalls dutzende Anwohner und legten Blumen nieder. Als langjährige Beobachterin der Neuköllner Stadtentwicklung fällt mir auf, wie sehr solche Vorfälle das einst starke Gemeinschaftsgefühl im Kiez erschüttern.
Innensenatorin Iris Spranger kündigte verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und besseren Schutz für Einsatzkräfte an. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat laufen auf Hochtouren. Was bleibt, ist die bange Frage im Bezirk: Wie können wir diejenigen besser schützen, die uns schützen sollen?