Die Straßen vor der Polizeiwache in Neukölln waren gestern Schauplatz eines schockierenden Vorfalls. Ein 25-jähriger Mann stach einem Polizisten mit einem Messer in den Hals. Der Beamte musste notoperiert werden, sein Zustand ist inzwischen stabil. Besonders brisant: Der Täter wurde bereits wieder freigelassen.
Der Angriff ereignete sich am helllichten Tag vor der Wache an der Sonnenallee. Augenzeugen berichten von einer plötzlichen, unvorhersehbaren Attacke. «Es ging alles so schnell, niemand konnte eingreifen», erzählt eine Anwohnerin, die den Vorfall beobachtete. Der Täter wurde unmittelbar nach dem Angriff von anderen Beamten überwältigt und festgenommen. Die Polizei geht von einer psychischen Erkrankung des Mannes aus.
Die Staatsanwaltschaft entschied jedoch, den Mann wieder freizulassen. Eine Sprecherin erklärte: «Nach eingehender Prüfung lagen die Voraussetzungen für einen Haftbefehl nicht vor.» Diese Entscheidung sorgt im Kiez für Unverständnis. Als langjährige Beobachterin der Neuköllner Sicherheitslage kann ich bestätigen, dass die Stimmung angespannt ist.
Dieser Vorfall reiht sich ein in eine zunehmende Zahl von Angriffen auf Einsatzkräfte in Berlin. Für die Anwohner der Sonnenallee bleibt ein Gefühl der Unsicherheit. Die Polizeigewerkschaft fordert nun besseren Schutz für ihre Beamten und eine Überprüfung der Entscheidungspraxis bei derartigen Gewalttaten. Werden wir in Zukunft mehr Sicherheitsmaßnahmen vor öffentlichen Einrichtungen sehen müssen?