Die Stimmung in der Berliner Arena gestern Abend schwankte zwischen Hoffnung und Ernüchterung. Unsere Albatrosse starteten mit einer unerwarteten Heimniederlage in die Playoff-Viertelfinals gegen Ratiopharm Ulm. Die 76:85 Pleite im ersten Spiel der Best-of-Five-Serie kam überraschend, besonders nach der starken regulären Saison der Berliner.
«Wir haben heute nicht die Intensität gezeigt, die man in den Playoffs braucht», gestand Kapitän Jonas Mattisseck nach dem Spiel mit gesenktem Blick. Der sonst so zuverlässige Berliner Spielmacher wirkte enttäuscht. Ulm präsentierte sich dagegen von Beginn an hellwach. Besonders in der Defensive stellten die Gäste Alba vor große Probleme. Der überragende Ulmer Center John Bryant dominierte unter den Körben und sammelte beeindruckende 21 Punkte und 12 Rebounds.
Noch vor drei Wochen hatte ich die Albatrosse beim Training beobachtet. Die Energie und Präzision ließen auf einen starken Playoff-Start hoffen. Gestern fehlte davon jede Spur. Besonders im dritten Viertel brach das Team förmlich ein. Ein 12:0-Lauf der Ulmer entschied praktisch das Spiel. Die sonst so treffsicheren Berliner Distanzschützen fanden keinen Rhythmus und trafen nur magere 22 Prozent ihrer Dreipunktversuche.
Doch noch ist nichts verloren. In der Vereinsgeschichte hat Alba schon oft Serien nach Auftaktniederlagen gedreht. «Wir müssen jetzt Charakter zeigen», forderte Trainer Israel González. Das zweite Spiel steigt bereits übermorgen, wieder in Berlin. Die Frage bleibt: Kann der amtierende Meister zurückschlagen? Die Basketballszene der Hauptstadt hofft auf eine schnelle Antwort ihrer Mannschaft.