Die Berliner Grünen haben einen überraschenden Vorschlag für die kommende Ramadan-Zeit gemacht. An den großen Straßen der Hauptstadt soll eine festliche Beleuchtung installiert werden – ähnlich wie zur Weihnachtszeit. In Berlin leben rund 300.000 Muslime, die den heiligen Fastenmonat Ramadan begehen.
«Religiöse Vielfalt gehört zu Berlin wie der Fernsehturm», erklärt Antje Kapek, Sprecherin für Stadtentwicklung der Grünen-Fraktion. Die Beleuchtung könnte besonders in Bezirken mit hohem muslimischen Bevölkerungsanteil wie Neukölln und Wedding für festliche Stimmung sorgen. Finanziert werden soll das Projekt durch eine öffentlich-private Partnerschaft, wie sie bereits bei der Weihnachtsbeleuchtung praktiziert wird.
Bei meinem Besuch auf dem Wochenmarkt am Maybachufer war die Reaktion gemischt. Viele Anwohner begrüßen die Idee, andere sorgen sich um die Kosten in Zeiten knapper Kassen. Besonders an der Sonnenallee, wo sich zur Ramadan-Zeit abends das Leben auf die Straße verlagert, könnte die Beleuchtung das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Der nächste Ramadan beginnt am 10. März 2024. Ob die Beleuchtung schon dann realisiert werden kann, bleibt abzuwarten. Die Initiative könnte jedenfalls ein starkes Zeichen für das multikulturelle Berlin setzen, das stolz auf seine Vielfalt ist.