Ich schlendere durch das schmucke Städtchen im Erzgebirge, wo die Sonnenstrahlen auf Kopfsteinpflaster tanzen. Doch hinter der idyllischen Fassade verbirgt sich eine erschütternde Tragödie. Eine 21-jährige Frau wurde in ihrem Heimatort in Sachsen tot aufgefunden. Die Nachricht vom mutmaßlichen Täter – einem erst 16-Jährigen – versetzt die Gemeinde in Schockstarre.
Die Polizei ermittelt wegen Mordverdachts. Der Jugendliche wurde bereits festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittler halten sich mit Details zurück. Zu den Hintergründen und dem Tatmotiv gibt es bislang keine offiziellen Angaben. «In solchen Fällen müssen wir besonders behutsam vorgehen, gerade wenn Minderjährige involviert sind», erklärt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Kriminologin letzten Monat. Sie betonte: «Gewaltdelikte durch sehr junge Täter sind selten, erschüttern uns aber besonders.«
An der Kondolenzstelle vor dem Rathaus lege ich inne. Eine ältere Dame neben mir wischt sich Tränen aus den Augen. «Wir kennen uns alle hier», flüstert sie. Die Menschen suchen nach Antworten, nach dem «Warum». Doch manche Fragen bleiben unbeantwortet. Diese Tragödie wird die Gemeinschaft noch lange beschäftigen. Sie erinnert uns schmerzhaft daran, dass selbst in den friedlichsten Winkeln unseres Landes die Schatten menschlicher Abgründe lauern können.