Die Grugapark-Besucher in Essen zeigen sich gespalten über die neuesten Veränderungen in der beliebten Grünanlage. Seit letzter Woche wurden die traditionellen Holzbänke durch moderne Sitzgelegenheiten aus recyceltem Kunststoff ersetzt. Bereits über 200 Parkbesucher haben sich beim Parkmanagement zu dieser Neuerung geäußert.
«Wir verstehen die emotionale Bindung vieler Essener an die alten Holzbänke», erklärt Parkdirektor Stefan Meyer. Die neuen Bänke seien jedoch langlebiger und wartungsärmer. Besonders ältere Stammgäste kritisieren den Austausch. «Auf diesen Holzbänken habe ich schon als Kind gesessen», berichtet die 73-jährige Anwohnerin Gisela Kramer beim Sonntagsspaziergang. Umweltschützer loben hingegen die Nachhaltigkeit der neuen Sitzgelegenheiten. Die wetterfeste Konstruktion spare auf lange Sicht Ressourcen und Pflegekosten.
Als regelmäßige Beobachterin der Essener Parklandschaft fällt mir auf, dass die neuen Bänke zwar praktisch sind, aber etwas von dem verträumten Charme fehlt, der den Grugapark so besonders macht. Die Mischung aus moderner Orangerie und historischen Elementen machte bisher den besonderen Reiz aus.
Das Parkmanagement plant, einen Teil der historischen Holzbänke im Rosengarten zu belassen. Eine Entscheidung, die vielen Essenern entgegenkommt. Die Diskussion zeigt einmal mehr, wie sehr der Grugapark nicht nur ein Erholungsort, sondern ein Stück Essener Identität ist.