Ein brutaler Messerangriff erschütterte letzten Sommer die Stuttgarter Innenstadt. Drei Brüder stehen seit Monaten vor dem Landgericht – nun fordert die Staatsanwaltschaft eine lange Haftstrafe für den Haupttäter. Nach Polizeiangaben gehört dieser Fall zu den schwersten Gewaltdelikten in Stuttgart im vergangenen Jahr.
Der Vorfall ereignete sich im Juli 2023 nahe dem Eckensee, als ein Streit eskalierte. Die Anklage wirft dem 26-jährigen Hauptangeklagten vor, seinem Opfer mehrfach in den Bauch gestochen zu haben. «Die Tatumstände lassen auf eine besonders gefährliche Handlung schließen», erklärte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Das Opfer überlebte nur dank einer Notoperation.
Bemerkenswert ist die Familienkonstellation: Alle drei Angeklagten sind Brüder, wobei der älteste die Haupttat begangen haben soll. Die beiden jüngeren Brüder werden der Beihilfe beschuldigt. Als langjährige Berichterstatterin in Stuttgart fällt mir auf, dass Gewalttaten mit Messern im Stadtgebiet zugenommen haben – ein Thema, das die Gemeinschaft zunehmend beunruhigt.
Die Verteidigung plädiert für eine mildere Strafe und betont: «Unser Mandant handelte in einer emotionalen Ausnahmesituation.» Das Urteil wird in der kommenden Woche erwartet. Die Sicherheitslage rund um den Eckensee bleibt weiterhin ein Brennpunkt für die Stadtpolitik.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Messerkriminalität in deutschen Großstädten und könnte strengere Waffenkontrollen in Stuttgarts Innenstadt nach sich ziehen.