Die Südtribüne brodelt. In einem offenen Brief haben sich Dortmunder Fans mit deutlicher Kritik an die BVB-Führung gewandt. Mehr als 30 Fanklubs unterzeichneten das Schreiben, das seit Freitag für Aufsehen sorgt. Die Anhänger bemängeln vor allem die zunehmende Kommerzialisierung und den Verlust der Fankultur.
«Wir sehen mit Sorge, wie unser Verein mehr und mehr zum Produkt wird», heißt es im Schreiben der Fans. Der Brief nimmt kein Blatt vor den Mund und kritisiert besonders die Ticketvergabe und Preispolitik. Als langjährige Beobachterin der Dortmunder Fanszene fällt mir auf, wie organisiert dieser Protest vorgeht – anders als spontane Fanaktionen vergangener Jahre.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke reagierte bereits: «Wir nehmen die Kritik ernst und werden das Gespräch suchen.» Die Südtribüne fordert konkrete Maßnahmen wie transparentere Kommunikation und mehr Mitspracherecht. Was die Klub-Verantwortlichen besonders nachdenklich stimmen dürfte: Die Unterstützer kommen aus allen Teilen der Fanszene.
Für kommende Heimspiele sind weitere Protestaktionen geplant. Diese Fan-Initiative könnte ein Wendepunkt in der Beziehung zwischen Verein und Anhängern werden. Der BVB steht nun vor der Herausforderung, zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Seele des Vereins zu vermitteln.