Die Sonne strahlt vom Himmel, aber die Euphorie für Balkonkraftwerke bekommt gerade einen Dämpfer. Die aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt ein ernüchterndes Bild: Fünf von acht getesteten Mini-Solaranlagen fallen komplett durch. Als langjährige Beobachterin der Energiewende überrascht mich das Ergebnis – besonders angesichts des aktuellen Booms dieser kleinen Stromerzeuger.
Die Prüfer bemängelten vor allem gravierende Sicherheitsdefizite. Bei mehreren Modellen bestand Stromschlaggefahr, andere wiesen mangelhafte Konstruktionen auf. «Diese Mängel können im schlimmsten Fall zu lebensgefährlichen Situationen führen«, warnt Martin Brandis, Energieexperte der Verbraucherzentrale. Besonders ärgerlich: Gerade die günstigeren Modelle zwischen 400 und 600 Euro schnitten besonders schlecht ab. Letzten Sommer hatte ich selbst überlegt, mir ein Balkonkraftwerk zuzulegen. Der Gedanke, einen Teil meines Stroms selbst zu erzeugen, faszinierte mich. Zum Glück habe ich gewartet. Nur drei Anlagen erhielten das Urteil «gut», darunter der Testsieger Anker SOLIX RS40P mit einer Leistung von 830 Watt.
Die Stiftung Warentest stellt ihre vollständigen Testergebnisse auf ihrer Webseite zur Verfügung. Der Markt für Balkonkraftwerke wächst rasant – allein 2023 wurden über 250.000 Anlagen in Deutschland installiert. Die aktuelle Untersuchung zeigt jedoch, wie wichtig unabhängige Tests in diesem noch jungen Markt sind. Als Verbraucherin frage ich mich: Wird die Branche aus diesen Ergebnissen lernen? Die Energiewende im Kleinen funktioniert nur, wenn Sicherheit und Qualität stimmen.