Der massive Wasserschaden an der Essener Gesamtschule Bockmühle hält an. Seit Januar sind fünf Klassenräume im zweiten Obergeschoss gesperrt. Betroffen sind etwa 150 Schüler, die seitdem in Ausweichräumen untergebracht werden müssen. Der Schaden entstand durch ein defektes Heizungsrohr, das über ein Wochenende unbemerkt Wasser austrat.
«Die Situation ist für alle Beteiligten äußerst belastend», erklärt Schulleiterin Mareike Schmidt. «Wir improvisieren täglich, um den Unterricht aufrechtzuerhalten.» Die Reparaturarbeiten verzögern sich durch umfangreiche Trocknungsmaßnahmen und Materialengpässe. Besonders die Deckenplatten müssen vollständig ausgetauscht werden. Die Kosten belaufen sich bereits auf geschätzte 95.000 Euro.
Die Stadt Essen hat einen Sachverständigen beauftragt, der den Schaden begutachtet. «Wir hoffen auf eine Freigabe der Räume zum neuen Schuljahr», sagt Tobias Merten vom städtischen Gebäudemanagement. In den betroffenen Klassenzimmern wurde inzwischen die gesamte Elektrik überprüft. Auffällig ist die zunehmende Häufigkeit solcher Schäden an Essener Schulen – ein deutliches Zeichen für den Sanierungsstau bei öffentlichen Gebäuden.
Elternvertreter fordern nun beschleunigte Maßnahmen und mehr Transparenz. Die Schulgemeinschaft muss sich jedenfalls auf weitere Monate mit eingeschränkten Raumbedingungen einstellen. Eine dauerhafte Lösung scheint erst zum Herbst in Sicht.