Die Polizei Brandenburg führte gestern eine Großrazzia in Altdöbern durch. Über 120 Beamte durchsuchten Wohnungen und Geschäftsräume mutmaßlicher Rechtsextremisten. Nach Angaben der Polizeidirektion Süd wurden 17 Personen vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Cottbus ermittelt wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Volksverhetzung.
«Die Durchsuchungen sind ein wichtiges Signal gegen rechtsextreme Strukturen in unserer Region», erklärte Bürgermeisterin Franziska Weber. Die betroffene Gruppe soll für mehrere Übergriffe auf Migranten und politische Gegner verantwortlich sein. Experten beobachten seit Monaten ein Erstarken der rechten Szene im Landkreis. Als langjährige Berichterstatterin vor Ort bemerke ich die wachsende Anspannung zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Der Fall zeigt, wie tief rechtsextreme Netzwerke in ländlichen Regionen verwurzelt sein können. Die Ermittler stellten bei den Durchsuchungen umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter verbotene Propagandamittel und Waffen.
Die Gemeinde plant nun eine Bürgerversammlung zur Stärkung des demokratischen Zusammenhalts. Präventionsprojekte an Schulen sollen ausgebaut werden. Die gestrige Razzia könnte ein Wendepunkt für Altdöbern sein – doch ob sie die Szene nachhaltig schwächt, bleibt abzuwarten. Der Kampf gegen Rechtsextremismus braucht mehr als Polizeiaktionen.