Köln erlebt eine dramatische Wohnungsbaukrise. Im vergangenen Jahr wurden nur 1.623 neue Wohnungen fertiggestellt – der niedrigste Wert seit 35 Jahren. Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärft sich damit weiter in der Domstadt, wo bereits jetzt über 10.000 Menschen offiziell als wohnungssuchend registriert sind.
Die Gründe für den Einbruch sind vielschichtig. Gestiegene Baukosten und höhere Zinsen machen vielen Bauträgern zu schaffen. «Wir stehen vor einem perfekten Sturm aus Kostendruck und bürokratischen Hürden«, erklärt Elisabeth Mertens vom Kölner Mieterverein. Besonders die lange Bearbeitungszeit von Bauanträgen bremst neue Projekte aus. In meinen Gesprächen mit lokalen Bauunternehmern höre ich immer wieder Klagen über monatelange Wartezeiten.
Die Stadt hat nun ein Sofortprogramm angekündigt. Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt und mehr städtische Grundstücke bereitgestellt werden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: «Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.«
Für viele Kölner Familien bleibt die Situation dennoch angespannt. Experten rechnen erst 2026 mit einer spürbaren Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Die Krise zeigt deutlich, wie dringend die Domstadt innovative Lösungen für bezahlbares Wohnen braucht – nicht nur in Sülz oder Lindenthal, sondern auch in den Außenbezirken.