Die Polizei rückte gestern mit einem Großaufgebot im Dresdner Stadtteil Johannstadt an. Ein 42-jähriger Mann wurde in einer Wohnung an der Pfotenhauerstraße eingesperrt und bedroht. Laut Polizeistatistik nehmen solche Bedrohungsdelikte in Dresden seit 2022 um etwa 12 Prozent zu.
Der Einsatz begann am frühen Nachmittag, als Nachbarn Hilferufe hörten und den Notruf wählten. Spezialkräfte des SEK sicherten das Gebäude, während Beamte Kontakt zum Opfer aufnahmen. «Wir mussten sehr behutsam vorgehen, da die genaue Situation zunächst unklar war», erklärte Polizeisprecher Thomas Geithner. Der Täter, ein 38-jähriger Bekannter des Opfers, hatte den Mann eingesperrt und mit einem Messer bedroht. Anwohner berichteten von heftigen Streitgeräuschen in den Tagen zuvor. Die Johannstadt, eigentlich ein ruhiges Viertel, erlebt in letzter Zeit häufiger solche Vorfälle. Besonders entlang der Pfotenhauerstraße beobachten wir eine Zunahme von Polizeieinsätzen.
Nach drei Stunden konnte der Täter überwältigt werden. Das Opfer erlitt leichte Verletzungen und wurde medizinisch versorgt. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren. Die Polizei prüft Verbindungen zu ähnlichen Vorfällen im Stadtteil. Die Anwohner atmen erstmal auf, doch die Verunsicherung im Kiez bleibt spürbar.