Ein junger Mann wurde gestern am Kölner Hauptbahnhof Opfer einer rassistischen Attacke. Ein 52-jähriger Deutscher beleidigte den 18-Jährigen ohne Vorwarnung und griff ihn tätlich an. Laut Bundespolizei häufen sich solche Vorfälle – allein im letzten Jahr wurden über 40 ähnliche Übergriffe im Bahnhofsbereich registriert.
Der Täter pöbelte den jungen Mann zunächst mit ausländerfeindlichen Parolen an, bevor er handgreiflich wurde. Als Sicherheitskräfte einschritten, richtete sich die Aggression gegen die Beamten. «Diese Form von Hass hat in unserer Stadt keinen Platz», betonte Polizeisprecher Martin Weber. Der alkoholisierte Angreifer leistete erheblichen Widerstand und verletzte dabei einen Polizisten leicht am Arm.
Man kennt diese Ecke am Bahnhof als Brennpunkt, besonders in den Abendstunden. Die Bundespolizei hat dort ihre Präsenz verstärkt, wie man täglich beobachten kann. Der 18-Jährige blieb glücklicherweise körperlich unverletzt, steht aber unter Schock. «Wir bieten allen Opfern solcher Angriffe psychologische Unterstützung an», erklärt die städtische Beratungsstelle für Diskriminierungsopfer.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Volksverhetzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass Rassismus im Alltag vieler Kölner eine schmerzhafte Realität bleibt. Die Stadt plant weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit am Hauptbahnhof.