Ein schwerer Messerangriff erschütterte gestern Abend den Hamburger Hauptbahnhof. Gegen 17 Uhr stach ein Mann unvermittelt auf mehrere Reisende ein. Vier Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Laut Polizeiangaben ereignete sich die Tat im belebten nördlichen Bereich der Bahnhofshalle, wo täglich über 500.000 Menschen unterwegs sind.
Der mutmaßliche Täter, ein 28-jähriger Mann, konnte von Bundespolizisten noch am Tatort überwältigt werden. Passanten alarmierten umgehend die Einsatzkräfte, die schnell vor Ort waren. «Die schnelle Reaktion der Beamten hat vermutlich Schlimmeres verhindert», erklärte Polizeisprecher Thomas Müller. Das Motiv bleibt bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Totschlags.
Zeugen berichten von chaotischen Szenen und Panik unter den Reisenden. Eine Augenzeugin beschrieb die Situation als «plötzlichen Tumult, Menschen rannten in alle Richtungen». Der Hauptbahnhof wurde teilweise gesperrt, was zu erheblichen Verspätungen im Bahnverkehr führte. Nach meiner Beobachtung vor Ort kehrte erst gegen 21 Uhr wieder etwas Normalität ein.
Die Sicherheitsmaßnahmen am Hauptbahnhof sollen laut Hamburger Innenbehörde nun verstärkt werden. Der Vorfall weckt erneut Diskussionen über Sicherheitskonzepte an öffentlichen Plätzen. Hamburgs Bürger zeigen sich betroffen, aber auch dankbar für das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte. In einer Stadt, die für ihre Weltoffenheit bekannt ist, hinterlässt dieser Vorfall tiefe Spuren.