Im ehrwürdigen Berliner Olympiastadion zeigte der VfB Stuttgart heute seine neue Klasse. Die Schwaben dominierten das Halbfinale gegen Bayer Leverkusen mit beeindruckender Spielkontrolle. Deniz Undav netzte bereits zum dritten Mal in diesem Pokalwettbewerb ein und unterstrich damit seine herausragende Form. Laut Statistik hat der VfB nun in allen vier Pokalrunden mindestens drei Tore erzielt – ein vereinsinterner Rekord.
Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß präsentierte sich taktisch brillant. Besonders die Dreierreihe mit Millot, Führich und Undav stellte die sonst so stabile Leverkusener Abwehr vor unlösbare Probleme. «Wir haben genau den Plan umgesetzt, den wir uns vorgenommen hatten,» erklärte ein sichtlich zufriedener Hoeneß nach dem Spiel. Die Stuttgarter Defensive stand zudem überraschend stabil gegen die gefürchtete Werkself-Offensive um Florian Wirtz.
Bemerkenswert war auch die Effizienz vor dem Tor. Nach einem schnell ausgeführten Konter über die rechte Seite bediente Chris Führich den einlaufenden Undav mustergültig – der Rest war Formsache für den Nationalspieler in spe. Die VfB-Fans im ausverkauften Gästeblock sorgten für Gänsehautatmosphäre. Selten habe ich eine solche Euphorie bei den Schwaben erlebt.
Der Finaleinzug markiert den vorläufigen Höhepunkt einer bemerkenswerten Saison für den VfB. Vom Fast-Absteiger zum Pokalfinalisten und Champions-League-Anwärter – die Stuttgarter Renaissance ist in vollem Gange. Mit Blick auf das anstehende Finale darf man gespannt sein, ob die Hoeneß-Elf ihren begeisternden Offensivfußball auch auf der größten deutschen Pokal-Bühne zeigen kann. Der Traum vom ersten DFB-Pokalsieg seit 1997 lebt – und mit dieser Form wirkt er realistischer denn je.