In Hamburg ist der Hauptbahnhof seit gestern Abend im Ausnahmezustand. Nach der schrecklichen Messerattacke vom Freitag, bei der 18 Menschen verletzt wurden, hat die Polizei ihre Präsenz massiv verstärkt. Allein am Wochenende wurden über 250 Personen kontrolliert, wie die Bundespolizei mitteilte.
«Wir nehmen die Sorgen der Hamburgerinnen und Hamburger sehr ernst», erklärt Polizeisprecher Thomas Müller. Die Beamten sind mit Metalldetektoren und Spürhunden im Einsatz. Sichtbar mehr Uniformierte patrouillieren durch das Gebäude und auf den Bahnsteigen. Wer den Bahnhof betritt, muss jetzt mit stichprobenartigen Kontrollen rechnen. Als regelmäßige Pendlerin am Hauptbahnhof fällt mir auf, wie sich die Atmosphäre verändert hat. Viele Reisende wirken angespannt, gleichzeitig gibt die Polizeipräsenz ein Gefühl von Sicherheit.
Die Stadt Hamburg hat zusätzlich ein Maßnahmenpaket angekündigt. Oberbürgermeister Peter Tschentscher versprach bei einer Pressekonferenz: «Wir werden alles tun, um die Sicherheit an diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt zu gewährleisten.» Die Kontrollen sollen mindestens bis Ende der Woche fortgeführt werden.
Die Stimmung am Hauptbahnhof bleibt gedrückt, aber das Leben geht weiter. Menschen eilen zu ihren Zügen, kaufen Brötchen, warten auf Anschlüsse. Was bleibt, ist die Frage, ob mehr Polizei allein das Sicherheitsgefühl dauerhaft verbessern kann.