Am Samstagabend stieg Sebastian Hoeneß (41) vom Spielfeldrand direkt ins legendäre Berghain. Nach dem fulminanten 3:1-Heimsieg des VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach feierte der Erfolgstrainer im berüchtigten Berliner Techno-Club bis in die frühen Morgenstunden. Die Stuttgarter Erfolgsgeschichte schreibt damit ein weiteres ungewöhnliches Kapitel – 25 Punkte nach 12 Spieltagen sind Vereinsrekord in der Bundesliga.
„Manchmal muss man den Moment leben», erklärte Hoeneß mit einem verschmitzten Lächeln auf der Pressekonferenz. Der Coach, der den VfB vom Fast-Absteiger zum Champions-League-Anwärter formte, zeigte sich von seiner spontanen Seite. Die taktische Disziplin auf dem Rasen weicht offenbar gelegentlich einer Lebensfreude abseits des Platzes. Kapitän Waldemar Anton bestätigte: „Der Trainer kann beide Seiten – akribische Arbeit und ausgelassenes Feiern.»
Die Berghain-Episode passt perfekt zum neuen VfB-Spirit. Ein Team, das befreit aufspielt und sich von alten Lasten löst. Im Neckarstadion spürte man diese Energie am Samstag in jeder Spielminute. Die Fans feierten frenetisch, als Chris Führich den Ball zum 2:0 in den Winkel zirkelte. Ein magischer Moment, der die Stuttgarter Renaissance symbolisiert.
Was bedeutet dieser unbefangene Umgang mit Erfolg für die Schwaben? Der VfB schwebt auf einer Euphoriewelle, die weit tragen könnte. Die nächsten Wochen mit Spitzenspielen gegen Dortmund und Bayern werden zeigen, ob diese neue Leichtigkeit auch härtesten Prüfungen standhält. Eines steht fest: In Stuttgart wächst etwas Besonderes – mit einem Trainer, der nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Berghain die richtigen Entscheidungen trifft.