In der Hamburger Innenstadt führte ein Messerangriff am Freitag zu vier Verletzten und einem Großeinsatz der Polizei. Der Vorfall ereignete sich gegen 17 Uhr in einem Einkaufszentrum am Hauptbahnhof. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der dritte Messerangriff im Stadtgebiet in diesem Jahr.
Der 28-jährige Tatverdächtige wurde noch am Tatort überwältigt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ordnete ein Richter die sofortige Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Ermittler fanden Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Mannes. Die vier Opfer erlitten Schnittverletzungen, befinden sich aber nicht in Lebensgefahr. «Wir gehen derzeit von einer Einzeltat ohne politischen Hintergrund aus», erklärte Polizeisprecherin Martina Weber.
Die Sicherheitslage am Hauptbahnhof bleibt angespannt. Als langjährige Beobachterin des Viertels fällt mir auf, wie sehr solche Vorfälle die Atmosphäre im ohnehin herausgeforderten Bahnhofsviertel belasten. Der Handelsverband Hamburg fordert verstärkte Polizeipräsenz. Die Videoüberwachung soll in den kommenden Wochen ausgeweitet werden.
Der Vorfall weckt Erinnerungen an frühere Übergriffe und verunsichert viele Hamburger. Die Stadt plant nun einen runden Tisch zur Sicherheitslage. Bleibt die Frage, ob psychiatrische Versorgung und Prävention ausreichend ineinandergreifen.