Die Sorgen am Hamburger Hafen wachsen. Der Handelsstreit zwischen der EU und den USA könnte schwerwiegende Folgen für den Warenumschlag haben. Besonders betroffen: die HHLA, mit über 5,9 Millionen umgeschlagenen Standardcontainern im vergangenen Jahr einer der größten Hafenbetreiber der Stadt.
«Die aktuellen Zolldrohungen der USA schaffen zusätzliche Unsicherheit in einer ohnehin angespannten Situation», erklärte HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath gestern. Der Handelskonflikt trifft Hamburg in einer Phase sinkender Umschlagzahlen. Nach meinen Beobachtungen vor Ort sind viele Terminals nicht mehr voll ausgelastet. Die Stimmung unter Hafenarbeitern ist gedrückt.
Besonders der Handel mit China leidet bereits. Experten befürchten, dass neue Zölle die Situation verschärfen könnten. Professor Klaus-Jürgen Meyer von der Hamburger Wirtschaftsakademie warnt: «Ein Handelskonflikt mit den USA würde die Exportnation Deutschland empfindlich treffen – Hamburg als Tor zur Welt spürt das zuerst.»
Die Hafenbehörde plant nun Gespräche mit Vertretern der Bundesregierung. Der Ausgang bleibt ungewiss. Eines steht fest: Für Hamburgs wichtigsten Wirtschaftszweig steht viel auf dem Spiel.