In Hamburg-Barmbek erschütterte am Dienstag ein blutiger Messerangriff die Nachbarschaft. Eine 39-jährige Frau attackierte ihren ehemaligen Lebensgefährten (43) in dessen Wohnung mit einem Küchenmesser. Die Polizei meldet sieben Stichverletzungen im Oberkörperbereich des Opfers. Laut Staatsanwaltschaft schwebt der Mann nicht mehr in Lebensgefahr.
Vor dem Haftrichter äußerte sich die Tatverdächtige gestern erstmals zu den Vorwürfen. «Die Beschuldigte hat die Tat im Wesentlichen eingeräumt», bestätigte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering. Die Frau gab an, aus Verzweiflung gehandelt zu haben. Der Haftrichter ordnete Untersuchungshaft wegen versuchten Totschlags an. Anwohner zeigen sich erschüttert. «Hier war es immer ruhig, man kennt sich», berichtet Nachbarin Helga M. (67). Die Polizei war bereits mehrfach wegen Streitigkeiten des Paares im Einsatz. Besonders beunruhigend: Im Nebenzimmer befand sich während der Tat das gemeinsame Kind (7).
Die Ermittlungen des Landeskriminalamts laufen auf Hochtouren. Ein Nachbarschaftshilfeverein bietet psychologische Unterstützung für betroffene Anwohner an. Der Vorfall reiht sich in die besorgniserregende Statistik von Beziehungstaten in Hamburg ein. Was als Beziehungsdrama begann, endet nun vor dem Schwurgericht.