Der nächtliche Himmel über Nordrhein-Westfalen verwandelte sich gestern in eine beeindruckende Lichtshow. Tausende Blitze zuckten durch die Dunkelheit und tauchten Städte und Landschaften in gespenstisches Licht. Laut Deutschem Wetterdienst wurden über 13.000 Blitzeinschläge in einer einzigen Nacht registriert – eine außergewöhnliche Intensität selbst für die Gewittersaison.
Ich beobachtete das Naturschauspiel vom Fenster meiner Wohnung in Köln. Die Häuserfassaden leuchteten sekundenlang auf, gefolgt von krachendem Donner. In den sozialen Medien teilten Menschen ihre Eindrücke. «Es war, als würde jemand ständig den Lichtschalter an- und ausknipsen», beschreibt Meteorologe Klaus Weber vom Wetterdienst Meteomedia das Phänomen.
Besonders betroffen waren das Ruhrgebiet und das Rheinland. In Duisburg fielen binnen zwei Stunden 42 Liter Regen pro Quadratmeter. Überschwemmte Keller und umgestürzte Bäume hielten die Feuerwehren in Atem. In meinem Viertel stand die Straße knöcheltief unter Wasser.
Die Intensität solcher Unwetter nimmt zu. Klimaforscher sehen darin ein weiteres Indiz für den Klimawandel. Während die Aufräumarbeiten heute weitergehen, bleibt die Frage: Werden solche extremen Wetterereignisse zur neuen Normalität? Der Blick in den Himmel wird für viele Menschen in NRW künftig wohl mit gemischten Gefühlen verbunden sein.