In Essens Innenstadt wächst der Unmut unter Taxifahrern. Seit mehreren Monaten drängen digitale Fahrdienste wie Uber auf den lokalen Markt. Die Stadt plant nun einen Mindesttarif für alle Fahrdienste, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Nach Angaben des Taxiverbands sind bereits 18 Prozent weniger Fahrten für klassische Taxis zu verzeichnen.
Die digitalen Anbieter locken mit niedrigen Preisen, die teilweise bis zu 40 Prozent unter den Taxitarifen liegen. «Wir können bei diesen Dumpingpreisen einfach nicht mithalten», erklärt Mehmet Keskin, Vorsitzender der Essener Taxivereinigung. Die Stadt reagiert nun mit einem neuen Regulierungskonzept, das für alle Fahrdienste gelten soll. Oberbürgermeister Thomas Kufen betont: «Wir wollen Innovation nicht ausbremsen, aber gleiche Spielregeln für alle durchsetzen.»
Beobachter der Szene berichten, dass besonders am Hauptbahnhof die Spannungen zunehmen. Hier stehen traditionelle Taxifahrer oft stundenlang, während Uber-Fahrer per App direkte Aufträge erhalten. Als langjährige Berichterstatterin in Essen sehe ich, wie dieser Konflikt das Stadtbild verändert hat.
Die geplanten Mindesttarife könnten bereits im Frühjahr 2024 in Kraft treten. Für Essener Bürger bedeutet dies vermutlich höhere Preise bei digitalen Fahrdiensten, aber auch eine langfristige Sicherung des Taxigewerbes. Die Frage bleibt: Kann die traditionelle Mobilität neben den digitalen Newcomern bestehen?