Die Sommerhitze in Hamburg sorgt für Diskussionen über die Versorgung mit Trinkwasser im öffentlichen Raum. Bei Temperaturen über 30 Grad fehlt es vielerorts an Möglichkeiten zum kostenlosen Durstlöschen. Laut Umweltbehörde gibt es derzeit nur 18 öffentliche Trinkwasserspender in der Hansestadt – zu wenig für die knapp 1,9 Millionen Einwohner.
«Hamburg hinkt bei der Versorgung mit öffentlichem Trinkwasser deutlich hinterher», kritisiert Dr. Martin Herrmann von der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit. Zum Vergleich: Paris bietet über 1.200 Trinkbrunnen, Berlin mehr als 180. Die Umweltbehörde hat zwar den Ausbau auf 100 Wasserspender bis 2030 angekündigt, doch Experten fordern ein schnelleres Tempo.
Besonders Obdachlose, ältere Menschen und Familien mit Kindern leiden unter der mangelnden Versorgung. An der Binnenalster sieht man bei sommerlichen Temperaturen immer wieder Touristen und Einheimische auf der Suche nach Trinkwasser. Als Hamburgerin weiß ich: Die wenigen vorhandenen Wasserspender, etwa am Jungfernstieg, sind bei Hitze ständig umlagert.
Bis Ende 2024 sollen immerhin zwölf weitere Trinkwasserstellen eingerichtet werden. «Wir arbeiten daran, aber die Umsetzung ist komplexer als gedacht», erklärt eine Sprecherin von Hamburg Wasser. Für die kommenden Hitzetage bleibt vielen Hamburgern wohl nur die eigene Wasserflasche oder der Kauf von Getränken.