Am Dienstag zog Bundesfinanzminister Lars Klingbeil auf der Zollkonferenz im Hamburger Hafen eine positive Bilanz. Über 600 Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft diskutierten zwei Tage lang über die Herausforderungen moderner Zollarbeit. Im vergangenen Jahr stellte der Hamburger Zoll allein Schmuggelwaren im Wert von 93 Millionen Euro sicher.
«Der Zoll ist das Rückgrat unserer Wirtschaftssicherheit«, betonte Klingbeil in seiner Ansprache. Die Behörde kämpfe nicht nur gegen Produktpiraterie, sondern spiele auch eine Schlüsselrolle beim Umweltschutz und der Bekämpfung organisierter Kriminalität. Besonders der Hamburger Hafen als größtes deutsches Eingangstor für Waren stehe vor komplexen Herausforderungen.
Hafenexperte Michael Westhagemann lobte die verstärkte Digitalisierung der Zollprozesse: «Mit der neuen ATLAS-Software können wir Warenströme effizienter kontrollieren und gleichzeitig den Handel entlasten.» Als langjährige Beobachterin des Hafengeschehens fällt mir auf, wie sehr sich die Arbeit der Zollbeamten in den letzten Jahren gewandelt hat – weg vom Papierkram, hin zu hochspezialisierten Risikoanalysen.
Für die Hansestadt bedeutet die modernisierte Zollabwicklung einen wichtigen Standortvorteil im internationalen Wettbewerb. Bis Ende 2025 sollen weitere 200 Zollbeamte eingestellt werden. Der Hamburger Hafen bleibt damit nicht nur Wirtschaftsmotor, sondern auch Innovationstreiber für moderne Grenzsicherung – ein Spagat zwischen Handelsförderung und Schutzfunktion, der täglich neu gemeistert werden muss.