Der Vorfall am Frankfurter S-Bahnhof Lokalbahnhof erschüttert die Nachbarschaft Sachsenhausen. Am Samstagabend gegen 22:30 Uhr schoss ein 32-jähriger Mann einem 34-Jährigen mit einer Gaspistole ins Gesicht. Die Polizeistatistik zeigt: Delikte mit Schreckschusswaffen haben im Rhein-Main-Gebiet im letzten Jahr um fast 15 Prozent zugenommen.
Zeugen berichten, dass die beiden Männer in einen heftigen Streit gerieten, bevor die Situation eskalierte. Der Schütze konnte zunächst flüchten, wurde aber später von Polizeibeamten in der Nähe des Tatorts festgenommen. Das Opfer erlitt Gesichtsverletzungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. «Solche Waffen sind nicht harmlos. Sie können schwere Verletzungen verursachen, besonders bei Schüssen aus nächster Nähe», erklärt Polizeisprecher Michael Schneider. Die Hintergründe des Streits bleiben bislang unklar. Als ich am Sonntagmorgen vorbeikam, war der Bereich noch mit Polizeiabsperrband gesichert.
Der Vorfall sorgt bei Anwohnern für Verunsicherung. «Der Lokalbahnhof war früher ein ruhiger Ort», seufzt eine ältere Dame beim Sonntagsspaziergang. Die Polizei verstärkt nun vorerst ihre Präsenz rund um den Bahnhof. Für den Besitz von Schreckschusswaffen wird zwar ein Kleiner Waffenschein benötigt, doch die Kontrollen sind schwierig. Bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall ein Einzelfall bleibt und nicht zum Alltag in unserem Viertel wird.