Der Abriss der historischen Carolabrücke in Dresden geht zügig voran. Seit Anfang der Woche arbeiten die Bagger am Rückbau des maroden Bauwerks. Laut Stadtverwaltung wurden bereits mehr als 40 Prozent der alten Fahrbahnplatte entfernt.
Die 1971 erbaute Brücke zeigt deutliche Altersspuren. «Die Bausubstanz ist in einem schlechteren Zustand als ursprünglich angenommen», erklärt Bürgermeister Martin Schulz beim Ortstermin. Besonders die Betonarmierungen weisen starke Korrosionsschäden auf. Der vollständige Abriss ist daher alternativlos geworden.
Anwohner können den Fortschritt über einen Livestream verfolgen, den die Stadt eingerichtet hat. Dies stößt auf reges Interesse – täglich schalten sich hunderte Dresdner zu. Die Webcam zeigt auch, wie vorsichtig die Arbeiter vorgehen müssen, um die historische Elbufergestaltung nicht zu beschädigen.
Als gebürtige Dresdnerin beobachte ich, wie viele Schaulustige täglich an den Absperrungen stehen. Die Brücke war für viele ein wichtiger Teil des Stadtbildes.
Die Bauarbeiten sollen planmäßig bis Ende 2026 dauern. Danach entsteht eine moderne Konstruktion mit separaten Fahrradwegen. Für Dresden bedeutet dies zwar vorübergehende Einschränkungen, aber auch die Chance auf eine zukunftsfähige Verkehrsverbindung im Herzen unserer Stadt.