Der Morgen brachte Chaos am Dortmund-Ems-Kanal. Ein 86 Meter langes Frachtschiff rammte gestern die Brücke bei Lingen mit voller Wucht. Der Aufprall erschütterte die gesamte Konstruktion. Solche Vorfälle sind selten, doch wenn sie passieren, haben sie weitreichende Folgen für den regionalen Verkehr.
Das niederländische Schiff transportierte Schrott, als es die Brücke traf. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 100.000 Euro. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die Schifffahrt musste vorübergehend eingestellt werden. «Wir untersuchen derzeit die strukturelle Integrität der Brücke», erklärte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts. «Bis zur vollständigen Prüfung bleibt der Kanal in diesem Abschnitt gesperrt.»
Ich stand selbst im Stau, als die Umleitungen eingerichtet wurden. Die Anwohner reagierten mit typisch norddeutscher Gelassenheit. Eine ältere Dame neben mir zuckte nur mit den Schultern: «Is› nicht das erste Mal und wird nicht das letzte sein.»
Die Brücke verbindet wichtige Wirtschaftsräume im Emsland. Solche Unfälle zeigen die Anfälligkeit unserer Infrastruktur. Während Experten die Schäden begutachten, stellen sich viele die Frage: Wie lange werden die Reparaturen dauern? Für Lingen bedeutet dies nicht nur Verkehrsbehinderungen, sondern auch einen Einschnitt in den gewohnten Alltag.