Die größte Evakuierung in Köln seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist abgeschlossen. Rund 10.000 Menschen mussten am Mittwoch ihre Wohnungen im Stadtteil Rondorf verlassen, nachdem drei amerikanische Weltkriegsbomben gefunden wurden. Die Entschärfung der Blindgänger begann nach 17 Uhr.
In der betroffenen Zone blieb es gespenstisch leer. Polizei und Ordnungsamt kontrollierten die Straßen regelmäßig. «Die Zusammenarbeit zwischen allen Einsatzkräften lief reibungslos», erklärte Einsatzleiter Klaus Schmidt. Für die Anwohner richtete die Stadt eine Notunterkunft in der Gesamtschule Rodenkirchen ein. Viele suchten aber Zuflucht bei Freunden und Verwandten. Maria Keller, eine 78-jährige Anwohnerin, erzählte mir: «So etwas haben wir hier seit Jahrzehnten nicht erlebt, aber die Helfer waren sehr freundlich und geduldig.»
Die drei 250-Kilo-Bomben lagen tief im Erdreich eines Baugebiets. Experten des Kampfmittelräumdienstes benötigten für die Entschärfung fast zwei Stunden. Gegen 19:30 Uhr kam endlich die Entwarnung. Die Sperrungen wurden aufgehoben, und die Bewohner konnten in ihre Häuser zurückkehren.
Solche Funde sind in Köln keine Seltenheit. Jährlich werden hier durchschnittlich 25 Blindgänger entdeckt. Das Thema wird die Domstadt noch lange begleiten. Experten schätzen, dass noch Tausende unentdeckte Bomben im Kölner Stadtgebiet liegen.