In Hamburgs Bürgerschaft flammt erneut die Olympia-Debatte auf. Rund neun Jahre nach dem gescheiterten Referendum diskutieren die Abgeordneten über eine mögliche Bewerbung für die Olympischen Spiele 2040. Eine aktuelle Umfrage zeigt: 58 Prozent der Hamburger stehen einer neuen Bewerbung positiv gegenüber.
Die Fraktionen sind gespalten. CDU und SPD signalisieren grundsätzliche Offenheit, während die Grünen zurückhaltender agieren. «Hamburg braucht Visionen, und Olympia könnte der Stadtentwicklung einen enormen Schub geben», betont CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Besonders die Wohnungsnot und Verkehrsinfrastruktur könnten profitieren. Die Linke kritisiert dagegen die hohen Kosten und verweist auf dringendere soziale Probleme.
Als Reporterin beobachte ich bei den Bürgergesprächen eine Mischung aus Skepsis und Neugier. Viele erinnern sich noch gut an die emotional geführte Debatte 2015, als 51,6 Prozent gegen die Bewerbung stimmten. Dennoch scheint die Stimmung insgesamt aufgeschlossener.
Die Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung liegt noch in weiter Ferne. Zunächst soll eine Machbarkeitsstudie Klarheit über Kosten und Potenziale bringen. Unabhängig vom Ausgang zeigt die Debatte: Hamburg ringt weiter mit seiner Identität zwischen Hafenstadt und internationaler Metropole.