Die polizeilichen Super-Recognizer haben in Hamburg wieder zugeschlagen. Gestern Abend erkannte ein speziell ausgebildeter Beamter mit außergewöhnlichem Gesichtsgedächtnis einen 35-jährigen Verdächtigen am Hauptbahnhof. Der Mann wird mit mindestens zwölf Autoeinbrüchen im Stadtgebiet in Verbindung gebracht. Laut Polizeistatistik gehen Autoaufbrüche in der Innenstadt seit Einführung dieser Spezialeinheit um 18 Prozent zurück.
Der Verdächtige hatte sich im Umfeld des Hauptbahnhofs auffällig verhalten und wurde vom Polizisten wiedererkannt, obwohl sein letztes Fahndungsfoto bereits zwei Jahre alt war. Bei der Festnahme fanden die Beamten Einbruchswerkzeug und mutmaßliches Diebesgut. «Diese Verhaftung zeigt den Wert unserer speziellen Fähigkeiten», erklärt Hauptkommissar Werner Schmidt von der Einheit. Besonders im Bereich St. Georg und rund um den Hauptbahnhof, wo ich regelmäßig Streife gehe, hat sich die Situation merklich verbessert. Die Super-Recognizer können Gesichter selbst nach Jahren und trotz Veränderungen wiedererkennen – eine Fähigkeit, die nur etwa zwei Prozent der Menschen besitzen. Der Festgenommene wurde bereits dem Haftrichter vorgeführt.
Die Polizei empfiehlt Autobesitzern weiterhin, keine Wertsachen sichtbar im Fahrzeug zu lassen. Die Ermittlungen dauern an, um mögliche Verbindungen zu weiteren Straftaten herzustellen. Für die Anwohner bedeutet dieser Erfolg ein Stück mehr Sicherheit in ihrem Kiez – aber die Wachsamkeit sollte bleiben.