Die Gebührenfreie Zeit am Baldeneysee geht zu Ende. Der Rat der Stadt Essen hat gestern mit klarer Mehrheit für die Einführung von Parkgebühren am beliebten Naherholungsgebiet gestimmt. Ab Frühjahr 2024 müssen Besucher zwischen 1 und 3 Euro pro Stunde zahlen. An Wochenenden kommen jährlich über 30.000 Fahrzeuge zum See – eine Belastung für Anwohner und Umwelt.
Die neuen Regelungen betreffen alle Parkplätze rund um den Baldeneysee. «Wir wollen den Autoverkehr reduzieren und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität verbessern«, erklärt Umweltdezernentin Simone Raskob. Die Stadt plant, die Einnahmen für den Ausbau des ÖPNV und der Radwege zu nutzen. Anwohner erhalten Sonderkonditionen, um Härtefälle zu vermeiden.
Bei meinem letzten Besuch am See war die Parkplatzsituation tatsächlich chaotisch. Autos standen in zweiter Reihe, auf Grünflächen und behinderten Rettungswege. Der ADFC Essen begrüßt die Entscheidung: «Endlich wird der motorisierte Individualverkehr eingedämmt und umweltfreundliche Mobilität gefördert.»
Die Maßnahme spaltet die Essener Bevölkerung. Während Umweltschützer jubeln, befürchten lokale Gastronomen Umsatzeinbußen. Die Stadt verspricht, die Situation nach einem Jahr zu evaluieren. Der Baldeneysee bleibt ein Juwel der Stadt – bald mit geordnetem Parkraum und hoffentlich mehr Platz für alle Erholungssuchenden.