Die Teilnahme der Jusos an einer Gaza-Demonstration in Hamburg sorgt für heftige Kritik aus der CDU. Am vergangenen Samstag versammelten sich rund 400 Menschen auf dem Steindamm, um gegen den Krieg im Gazastreifen zu protestieren. Laut Polizeiangaben verlief die Kundgebung weitgehend friedlich.
Der Hamburger CDU-Fraktionschef Dennis Thering wirft den Jusos vor, mit der Teilnahme an der Demonstration gemeinsame Sache mit israelfeindlichen Gruppierungen zu machen. «Dass die Jusos gemeinsam mit der Schura und linksextremen Organisationen demonstrieren, ist ein fatales Signal», erklärte Thering gegenüber unserer Zeitung. Die Hamburger Schura vertritt als Rat der islamischen Gemeinschaften über 50 Moscheevereine in der Hansestadt.
Die Jusos verteidigen ihre Teilnahme. «Wir stehen für eine differenzierte Position ein, die sowohl das Existenzrecht Israels als auch das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza anerkennt», betonte Juso-Vorsitzende Marie Kleinert. Vor Ort fiel mir auf, dass viele Familien mit Kindern teilnahmen – ein Zeichen, dass das Thema in der Stadtgesellschaft tief verankert ist.
Der Konflikt um die Demonstration spiegelt die Spannungen wider, die der Gaza-Krieg auch in Hamburg erzeugt. In den kommenden Wochen sind weitere Kundgebungen geplant. Die Polizei bereitet sich auf einen heißen Herbst vor, während die politischen Fronten verhärtet bleiben. Die eigentliche Herausforderung bleibt, zwischen legitimer Kritik und problematischen Positionen zu unterscheiden.